Martanja heben sich ganz dem „Celtic Folk“ verschrieben und wir
freuen uns, dass wir sie bei uns im Koffer begrüßen durften. Wir alle
haben den Abend sehr genossen!
„Die keltische Folklore des Duos „Martanja“ umfasst eine weite
musikalische Bandbreite. Anja Thiel und Martin Weinacker erzählten am
Freitagabend im Kulturkeller „Koffer“ mit ihren Liedern Geschichten,
deren Motive mitunter aus dem Mittelalter stammen, aber bis in die
Gegenwart reichten.
„Martanja“ ergänzte sich wunderbar im Gesang. So gab es einige gut
arrangierte Duette. Thiel, die Geige, Flöte und Mandoline spielte,
überzeugte mit ihrer hellen und klaren Stimme, die zu der Fidel oder den
Flöten passte. Weinacker ergänzte die Oberstimme Thiels mit einem etwas
angerauten Diskant. Die Geige, das dominierende Soloinstrument, trat
gelegentlich in den Wettstreit mit dem Fingerpicking des Gitarristen.
Mit den sehr eingängigen Melodien, die jeder Folklore eigen sind,
brachte „Martanja“ eine überzeugende Atmosphäre in den „Koffer“. Das Duo
erzählte von der Liebe mittelalterlichen Minnesänger, von
Whiskytrinkern in irischen oder schottischen Pubs und zeigte, dass die
keltische Folklore auch ein Teil Englands ist.“
Wer will nicht gerne glücklich sein? Aber was genau ist denn dieses „Glück“?
Heute abend versuchen wir,
diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen.Mit einem Menü, welches die
Produktion von Glückshormonen in unserem Gehirn ankurbeln wird!
Geschichten von Michaela Neuberger und Kulinarisches, gekocht und serviert vom Kofferteam, werden an diesem Abend allen ein „glückliches Lächeln“ aufs Gesicht zaubern.Lassen Sie sich überraschen und von uns verwöhnen!
Im Kindertheater für Kinder von 3 bis 12 Jahren bezieht Tobias seine kleinen und großen Gäste ins Geschehen mit ein.
Das Musik-Mitspiel-Theater nimmt die Kinder mit auf eine Weltreise, auf der allerlei Zaungäste den Weg kreuzen. Da plappert der freche Pinguin Richard über den Südpol, der Hase Rüdiger sinniert über die Sonne Afrikas und der Affenkönig Louie besingt den undurchdringlichen Dschungel. Und auf allen Stationen der Reise wird gemeinsam musiziert, gesungen und getrommelt.
Gerd Birsner und seine Band Grenzfreakwenz brachten bei ihrem Auftritt im „Koffer“ den Kulturkeller zum Wackeln.
Von Hagen Späth
LAHR-HUGSWEIER. Prächtige Stimmung hat am vergangenen Samstag nach
zwei Stunden swingender Musik, tollen Solis und einem Gerd Birsner in
Hochform im gut gefüllten Kulturkeller geherrscht. Die vier gestandenen
Herren auf der Bühne hatten Spaß und das Publikum auch. Und weil man in
„Hugs“-weier war und der Mann an der Trompete gute Freunde im
englischsprachigen Raum hat, gab es nach der Pause „free hugs“
(Umarmungen) für alle.
Als einen der Höhepunkte im Programm des „Koffers“, der in diesem
Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert, hat der Verein Gerd Birsner und
seine derzeitige Band „Grenzfreakwenz“ (wahlweise auch Gränzfräquänz
geschrieben) eingeladen. Birsner, seit über 40 Jahren Vollblutmusiker,
Mundartdichter, Moderator, Verleger und zeitweise auch
Kommunalpolitiker, hatte den früheren Oberbürgermeister von Kehl,
Günther Petry, am Cello dabei, Rüdiger Beermann an Trompete und
Percussions sowie Ekki Streit an Viola und E-Gitarre. „Auf den Tag genau
vor zehn Jahren und vor genau 21 Kilogramm war ich zuletzt hier“,
begrüßt Gerd Birsner augenzwinkernd sein Publikum.
Das leichte Mehrgewicht hielt den energiegeladenen Musiker jedoch nicht
davon ab, hin und wieder zu einem Luftsprung abzuheben, sodass man ein
wenig Sorge haben musste, dass er nicht mit seiner Gitarre die doch
recht niedrige Decke im Kulturkeller durchstößt. Birsner kann aufdrehen.
Er kann aber auch ganz nachdenklich und behutsam sein, wie mit einem
Stück, das er Johann Peter Hebel gewidmet hat: „Er war schuld, dass auch
ich auf Badisch und Alemannisch anfing zu dichten.“ In die ruhigere
Kategorie gehört auch das musikalisch harmonische Stück, das er den
Kindern dieser Welt widmet: „Kinder, die wunderbarsten Wunder dieser
Welt.“ Birsner singt und reimt über „d’Schwooba“ und auch über
„d’Schnooga“, immer mit einem Schmunzeln um die Lippen, einem Wortspiel,
einem Reim, auch wenn der manchmal – bewusst – holpert.
Immer wieder streut Gerd Birsner kleine Geschichten, Anekdoten und
Episoden ein. Sein Publikum einzubeziehen, zu Zwischenrufen anzuregen
oder mitzusingen, das ist für ihn überhaupt kein Problem. Zu seinen
Lieblingsthemen gehören die Regionen links und rechts des Rheins, das
badische Land und insbesondere „Diersche, die Perle des Hanauerlandes“:
Diersheim, wo er wohnt, wo er 20 Jahre lang „Ortsrumsteher“ war, wie er
immer sagt, und wo er seinen Hit „Wenn de Babbe mit de Schlabbe in de
Rabbe dabbe duut“ verortete – das Gasthaus Rappen liegt 35 Meter von
seinem Haus entfernt. Den alten Hit hat er ausgebaut, verortet ihn in
verschiedenen Regionen der Welt, von Österreich mit der Melodie des
Kufstein-Lieds bis hin nach Peking mit fernöstlichen Klängen.
Aus dem melodiösen „You’ve got a friend“ von Carole King wird bei dem
durch die nächtliche Kehler Innenstadt ziehenden hungrigen Mann „Yufka,
my friend“. Und aus Elvis Presleys „In the Ghetto“ wird bei ihm „Isch dr
Gerd do“. Zwei Zugaben, der Koffer wackelt.
LAHR. Dialektsprecher schwören drauf: Echte Gefühle lassen sich am
besten in der Mundart ausdrücken. Denn das dahingeflüsterte und außerdem
selten zu hörende „I mog di“ klinge allemal schöner als „Ich liebe
dich“. Wendelinus Wurth und Gertrudis Weiß hatten am Samstagabend im
Hugsweirer Koffer noch viele weitere Liebeserklärungen dabei.
Offensichtliche und eher versteckte, handfeste und zarte.
Dass die Schmetterlinge im Bauch sich in langjährigen Beziehungen schon
mal schlafen legen, nach längerer – und anfangs gar genossener –
Abwesenheit des Partners aber wieder erwachen können, das beschreibt
Claudia Ramsteiner in einem Gedicht. Doch das war schon der zweite Teil
des Abends, der, in dem „es scho ebs gwore isch mit dr Liabi“.
Anfangs zitierten Wurth und Weiß die für junge Leute kaum mehr
nachvollziehbaren Schwierigkeiten, wie man früher zueinander finden
musste: Am Kammerfenster um Einlass betteln, beim Waldspaziergang vor
Aufregung kaum ein Wort herausbringen. Die meisten, aber nicht alle
Autoren, deren Gedichte vorgetragen werden, sind ältere Semester, die
ihre Jugenderinnerungen verarbeiten. Natürlich kommt auch Johann Peter
Hebel zu Wort mit dem „Hexlein“ und der Liebesgeschichte zwischen „Hans
und Verene“, aber auch viele andere Mundart-Autoren aus Schwaben und
Baden, unter anderem Hermann Burte, Richard Gäng, Markus-Manfred und
Gerhard Jung, Stefan Pflaum oder Sebastian Blau.
Wurth zitiert auch eigene Werke wie die Erinnerung an eine besondere
Walpurgisnacht. Gertrudis Weiß, die selbst nicht schreibt, sondern seit
einigen Jahren als Rezitatorin auftritt, trägt vor allem Gedichte von
Autorinnen wie Doris Oswald und Rosemarie Banholzer vor, und hat auch
den Schwäbischen Zungenschlag im Repertoire.
Doch es geht nicht nur um die gelungene Liebe, sondern auch um
Abnutzungserscheinungen – „Mir hond schon lang kei updating meh gmacht“ –
und das gelegentliche Genießen von Auszeiten von der Zweisamkeit –
„Komme, mei Schätzle, komme brauchsch nit“. Überraschende Bilder fallen
den Mundart-Autoren ein, die schon mal einen Kuss mit dem Geschmack von
„Hefezopf mit Gsälz“ (Marmelade) vergleichen. Und wer hätte gedacht,
dass der Vorschlag „mitenander spaare“ als schwäbischer Heiratsantrag zu
werten ist?
Wendelinus Wurth aus Gutach in der Ortenau ist Mitherausgeber der 2009
im Drey-Verlag erschienenen Anthologie „mag di mog di mig di –
Alemannische Liebesgedichte“, der die meisten der vorgetragenen Gedichte
entnommen wurden.
Juliana Eiland-Jung
Traditionelle Lieder, moderne Rhythmen – Vetterliswirtschaft nimmt
ihr Publikum mit auf eine Zeitreise durch fünf Jahrhunderte und lädt
dazu ein, Volksmusik neu zu ntdecken.
In eine musikalische Schublade will das Quintett nicht passen. Es ist
vielmehr die musikalische Vielfalt und ihre ganz eigene Art der
Interpretation, mit der die fünf Musiker aus der Ortanau sich eine
Fangemeinde erspielt haben. So kombiniert Vetterliswirtschaft
mittelalterliche Klänge mit alemannischer Mundart, lässt tradierte
Liebes- und Trinklieder etwa aus Deutschland, Frankreich oder Polen
mitunter auch mit jazzigen Anleihen neu aufleben und vertont moderne
Gedichte auf wunderbar verspielte Weise.
Für uns war es wieder ein ganz besonderes Erlebnis, den kanadischen
Musiker bei uns zu haben. Wir geben es gerne zu: Ein bisschen sind wir
schon stolz darauf, dass Marty neben vielen Orten in Deutschland und in
Europa wieder den Koffer ausgesucht hat für ein Konzert. Er hatte seine
neue CD im Gepäck und zeigte einem begeisterten Publikum, was den Blues
ausmacht. Aber aus den Reaktionen war auch zu spüren, dass diese
Botschaft einem überaus fachkundigen Publikum überbracht wurde. Marty
brachte den Koffer zum Grooven!
Der Tausendsassa der Kleinkunst brachte den vollbesetzten Koffer beinahe zum Überkochen!
Parodie, Imitationen von Politikern und Musikern, Gitarre, Flügelhorn
und Trompete, alles war dabei! Tobias gab sein Bestes und erntete dafür
anhaltenden Applaus.
Er hatte sichtlich Spaß bei uns und das Publikum dankte es ihm!
Ja, was soll man da sagen? Es war ein ertragreicher und kalorienhaltiger Abend, der allen Gästen und ganz bestimmt auch unserem Vorsitzenden Markus Braun Spaß gemacht hat. Nach einem humorvollen ersten – na, nennen wir´s mal „Vortragsteil“ – ging´s dann zur Verkostung! Schokolade und Whisky, Schokolade und Rotwein, Schokolade und Gewürze ……. da blieb niemand mehr auf den Stühlen sitzen und an allen Orten wurde gekostet, probiert und „gefachsimpelt“.
Es war ein denkwürdiger Abend! Er begann schon damit, dass wir vom
Koffer-team vom Andrang an der Abendkasse vollkommen überrascht wurden.
Da hieß es dann Stühlerücken und Stühleschleppen! Aber zu guter Letzt –
oder besser zum guten Anfang – war dann alles organisiert und die beiden
Künstler zündeten ein Feuerwerk von Liedern und Texten, das das
Publikum von Anfang an in seinen Bann zog.
Und in unserem Gästebuch ist zu lesen, wie gut es aiuch Uli udn Heinz
bei uns gefallen hat:“Schwätz als gradnus witter! S´isch widder richtig
guet gsin un mir kumme wern widder mo!“
Es war ein ganz besonderer Abend bei uns im Koffer:
Wir waren bis auf den letzten Platz ausverkauft und wir vom
Kofferteam gingen mit unserem Publikum auf eine Reise durch das
Frankreich unserer Träume! Wir begegneten auf unserem Spaziergang Yves
Montand und Juliette Greco, tranken mit Georges Brassens einen Café und
beobachteten Serge Gainsbourgh dabei, wie er Walzer tanzte.
Unsere Reiseführer aus unserem Nachbarland waren sichtlich gut
aufgelegt und steigerten sich im Laufe des Abends geradezu in einen
Rausch von Chansons und Musettes.
Marianne Perrot spielte virtuos ihr Akkordeon, Laurence Gondet schuf
mit ihrem Kontrabass die solide Grundlage und Jean-Paul Distel an den
Gitarren zeigte in gewohnter Weise sein fast schon überirdisches Können.
Der Funke sprang bereits in den ersten Liedern über und die
Begeisterung bei den Gästen war auch in der Pause zu spüren, als wir sn
der Theke gefragt wurden, ob wir nicht Gauloises oder Gitanes da
hätten…….
Wir sind sicher, dass die drei Denicheurs wieder zu uns kommen! Wir freuen uns drauf!
Schon Tage vor der Veranstaltung am 20. November zeichnete sich ab: da werden wohl beide Vorstellungen ausverkauft sein!
Und so war es auch! Gleich zweimal volles
Haus, zusammen vermutlich einhundert begeisterte Kinder und dazu rund
vierzig Erwachsene, die mal wieder ganz Kind sein durften.
Die „Theaterkiste“ war wie immer bestens gelaunt und brachte uns wieder ein turbulentes Treiben auf die Bühne.
Wie schrieb eine Zeitung danach? „Theaterkiste und Koffer, das passt zusammen“.