Helmut Dold als De Hämme | brachte uns „Hämmes Hämmer“!

13. April 2018

Von Ulrike Le Bras

LAHR-HUGSWEIER. Volles Haus und voller Spaß am Freitagabend im Kulturkeller Koffer: Das Kuhbacher Original Helmut Dold schickte sein Alter Ego „de Hämme“ auf die Bühne und brachte den ganzen Saal zum Lachen, Kichern und Klatschen.

Auf einer kleinen Bühne wie der im „Koffer“, wo sich Zuschauer und Akteure fast auf dem Schoß sitzen, kann man es in der letzten Reihe noch blitzen sehen, dieses lausbubenhafte Lachen, das „de Hämme“ auf dem Gesicht hat, wenn die Pointe gesessen hat. Augen und Mund weit aufgerissen, einen schelmischen Zug in den Mundwinkeln, einen Ausdruck, als habe er den Witz eben selbst zum ersten Mal gehört und herzhaft darüber lachen müssen. Auch während des Erzählens passen Mimik und Gestik punktgenau, da ist ständig Bewegung drin und kein bisschen Distanz zwischen ihm und seinen Zuhörern. Letztere fühlen sich nicht als Konsumenten eines Programms, sondern es ist, als seien sie beim Hämme zu Hause.

So gesehen ist Helmut Dold der perfekte Entertainer. Wobei er das Wort gar nicht mag, denn es gehört für ihn in die schmähenswerte Rubrik des Denglischen, das an diesem Abend eigens mit einem Song bedacht wird, dem vom Publikum genüsslich belachten „Anti-Denglisch-Song“. Unterhalter will er sein, nicht auch so ein „Herr Wichtig“, den er ebenfalls in einem Gedicht auf köstliche Weise beschreibt. Als „goldig“ bezeichnet er die „Witzli un Gschichtli“, die er im „Koffer“ präsentiert. Teils aus seinem eigenen neuen Büchlein, teils von anderen Autoren wie Alfred Heizmann, Philipp Brucker oder Stefan Pflaum. Doch „de Hämme“ hat ja nicht nur Witze auf Lager, sondern auch Trompete und Flügelhorn dabei, die er genauso professionell beherrscht. Mal eben das hohe C in den Raum schmettern oder Töne wie bunte Kugeln aus dem Rohr kullern lassen – das schafft er mühelos, auch der flinke Wechsel von Ventilen zu Mikrofon.

Ebenso Klasse, weil kreativ und stilistisch vielseitig, sind seine Eigenkompositionen. Mal trifft der Unterhalter aus Kuhbach mit dem Stück „S beschd uf de Welt: Speck!“ ganz den Geschmack des Publikums in Hugsweier, das voller Überzeugung lauthals in den Refrain „Ich schmiss mi weg für e Rämbe Späck“ einstimmt. Dann lässt er es herrlich leicht swingen beim „Swing vum Ding“. Selbst beim ultimativen Rausschmeißer des Abends rockt und rollt „de Hämme“ mitreißend in dem Stück „Total verknallt“: Dem als öffentliche Liebeserklärung an seine Ehefrau Diana in alemannischen Dialekt übertragenen Kracher „All Shook up“ von Elvis Presley.